Foto: PilxelioFitness statt Tabletten
Bei weit verbreiteten Beschwerden und Krankheiten, wie Kopfschmerzen, Migräne, Bluthochdruck und andere Dinge wird leider viel zu schnell und viel zu oft zu Pillen und Tropfen gegriffen. Dabei ist ein intelligentes und wohl dosiertes Fitness Training oft die bessere Arznei, als normale Medizin. Wir haben uns einmal bei Ärzten und Wissenschaftlern erkundigt und sagen Ihnen, wie und warum Bewegung so gut hilft.
Ein Patient verlässt die Praxis seines Hausarztes. Auf den Stufen hinunter zum Ausgang wirft er einen Blick auf sein Rezept und schüttelt den Kopf. Kein Mittel zum Senken des Blutdrucks steht da drauf, keine Pillen, keine Tropfen. Stattdessen moderates Fitness Training, entweder Jogging, Radfahren oder Schwimmen – 3 Mal die Woche. Mit dem Ziel, mindestens zwei Kilo abzunehmen. Was würden Sie zu solch einem Szenario sagen? Eine Szene aus einer Telenovela? Oder aus einem Science-Fiction-Film? Heute ist das sicher noch Theorie. Aber wie lange noch? Denn mittlerweile hat es sich auch bis zum letzten Bewegungsmuffel herumgesprochen, dass Sport und Fitness Training bestens geeignet sind, Malaisen zu verhindern.
So ist zum Beispiel körperliche Aktivität hervorragend geeignet, um Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen. In gleicher Weise bekämpft Fitness Training Übergewicht und Fettleibigkeit. Ganz zu schweigen von den prophylaktischen Wirkungen des Fitness-Krafttrainings für Probleme am Bewegungsapparat. Und nicht zu vergessen: Fitness stärkt ganz allgemein das Immunsystem. Laut Medizinern kann sportliches Training mittlerweile auch gezielt als Therapie eingesetzt werden und sogar Medikamente ersetzen. So lassen sich akute Spannungskopfschmerzen mit einem lockeren Dauerlauf und einer Runde Nordic Walking effektiv vertreiben.
Was im Gehirn passiert, wenn wir Fitness Training betreiben
Lange Zeit ging man davon aus, dass die Zahl der Nervenzellen im Gehirn festgelegt und die Versorgung mit stabil sei. Mittlerweile gibt es aber Hinweise darauf, dass sich mit richtig betriebenen Fitness Training die „grauen Zellen“ auch mit zunehmendem Alter zum positiven verändern lassen. Aus folgenden Gründen:
- Bei der Erforschung des Runner’s High wiesen Münchner Forscher nach, dass unter anderem im limbischen System Hormone (Endorphine) ausgeschüttet werden, die stimmungsfördernd und schmerzlindernd wirken.
- Bei körperlicher Aktivität werden verschiedene Eiweiße produziert, die bestehende Nervenverbindungen stabilisieren und die Bildung neuer Nervenzellen fördern. Das wiederum stärkt Erinnerungsvermögen und Denkleistung.
- Die Sporthochschule Köln fand heraus, dass regelmäßiges Fitness-Ausdauertraining die Durchblutung des Gehirns verbessert und dadurch sogar neue Gefäße gebildet werden.
Wie Fitness Training wirkt
Unter anderem werden in Hirnregionen, die für die Verarbeitung von Emotionen sowie die Unterdrückung von Schmerzen verantwortlich sind, so genannte Glückshormone ausgeschüttet. Ein bekanntes Phänomen ist eben das Runners’s High. Fitness Sportler schweben in diesen Momenten auf „Wolke sieben“. Eine Studie aus den USA hat außerdem nachgewiesen, dass die Symptome von depressiven Patienten, die pro Woche drei- bis viermal circa eine halbe Stunde Joggen, um 47 Prozent abnahmen.
Die Liste der segensreichen Auswirkungen des Fitness Trainings auf unsere Gesundheit ließe sich noch beliebig fortführen. So belegen beispielsweise medizinische Studien, dass drei bis viermal 30 bis 60 Minuten Ausdauertraining pro Woche bei einer lockerer Intensität (ca. 40 bis 70 Prozent der aeroben Leistungsfähigkeit) den Blutdruck um circa 8/6 mmHG, in Einzelfällen sogar 20/16 mmHG, senken kann. Bedenken Sie, dass schon eine Senkung des Blutdrucks um nur 2mmHG das Schlaganfallrisiko um 10 Prozent mindert. Gute Gründe also, sich durch Fitness Training selbst zu heilen. Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie – wie immer – Ihren Arzt oder Apotheker. Und anschließend einen guten Fitness Trainer.
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