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Jogging perfekt: Der optimale Laufstil

Beim Jogging gibt es die unterschiedlichsten Möglichkeiten, vorwärts zu kommen. Man kann stieben, stürmen oder sprinten. Man kann aber auch dahin schlurfen, tippeln tripplen, zockeln, huschen oder hasten. Der ökonomischste Weg aber ist das ganz natürlichen Laufen. Das klingt einfach, ist es aber nicht! Wir sagen Ihnen, wie Sie zum perfekten Laufstil finden.

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Gehen Sie doch mal einfach nur im Park oder Wald spazieren und beobachten Sie die Menschen beim Jogging. Die meisten bewegen sich schwerfällig, verkrampft, rennen in viel zu hohem Tempo außer Atemn oder in einem seltsamen Stickelschritt. Den Oberkörper viel zu sehr vornüber gebeugt, rollen sie den Kopf viel zu heftig, schlenkern mit den Armen, paddeln mit den Händen oder watscheln usw. Das hat mit richtigem Jogging, das Fitness, Figur und Gesundheit verbessern soll recht wenig zu tun. Perfektes Laufen in einwandfreiem Stil ist nämlich ein ganz leichter, vollkommen fließender, automatischer und auch sehr elegnater Bewegungsablauf. Echte Stilisten, die beim Jogging heutzutage leider die Ausnahme sind, erkennt man u.a. an folgenden Merkmalen...

  • Ihre Schritte sind flüssig und nicht zu groß, denn das kostet unötig Kraft und Energie.
  • Das Kinn bzw. der Kopf des Jogging-Stilisten werden hoch getragen und der Blick geht geradeaus.
  • Der Oberkörper ist aufrecht und nur ganz leicht nach vorne gebeugt.
  • Die Schultern sind entspannt und ruhig - sind pendeln nicht vor und zurück.
  • Das Becken ist leicht nach vorne gekippt.
  • Die Arme schwingen im Schultergelenk zügig und parallel zum Körper mit. Nicht der Oberkörper! Die Ellbogen werden in etwa im rechten Winkel gehalten.
  • Die Hände sind locker - keine verkrampfende Faust.

Aber ganz ehrlich, das ist die Ausnahme! Denn die meisten, die sich dem Jogging als Fitness Training zuwenden, haben ihren eigenen, oft sehr eigenartigen Stil kreiert. Natürlich gibt es kein festes Schema und keine Norm beim Jogging. Der Laufstil ist bis zu einem gewissen Grad auch durch den jeweiligen, individuellen Körperbau jedes einzelnen vorgegeben. Sie müssen sich auch nicht zwingend einen astreinen und lehrfilmreifen Stil aufzwängen. Aber Sie sollten Ihren Stil beim Jogging immer korrigieren, verbessern und optimieren! Nur wenn Sie stilistisch rein laufen, genießen Sie alle Vorteile des Jogging für Ihre Fitness und Gesundheit. Und natürlich macht es dann auch viel mehr spaß!

Natürlich Laufen

Jogging

Für uns Menschen ist Laufen bzw. Jogging eigentlich die ursprünglichste Bewegungsform. Darauf sollten Sie sich besinnen! Natürliche Bewegung heißt aber nicht, dass wir mit jedem Schritt plump aufprallen - mit der Ferse als Puffer. Instiktiv fängt unser Körper die großen Kräfte ab und das ist immerhin das zwei- bis vierfache unseres Körpergewichts. Je nach Tempo. Mit Hilfe der Bindegwebepolster im Fersenbereich, der Einwärtsdrehung bei der Landung (Pronation), der Beinmuskulatur des Sprung-, Knie-, und Hüftgelenk wird jeder Schritt gedämpft und abgefedert.

Was ist nun aus orthopädischer Sicht beim Jogging besser, was ist besonders ökonomisch und wodurch kommen wir am schnellsten voran? Soll man über die Ferse abrollen, oder ist es besser, mit dem Vorderfuß zu landen? Das kommt ganz darauf an, was Sie mit Ihrem Fitness Training erreichen wollen?

  • Der Fersenlauf ist der häufigste Laufstil beim Jogging und ideal für längere Strecken. Hierbei setzt der Fuß mit dem Fersenaußenrand am Boden auf, knickt dann ganz leicht nach innen, bis die ganze Sohle aufliegt. Dann rollt er schließlich über den Großzehenballen ab, während er sich gleichzeitig abdrückt.
  • Der Ballenlauf (Vorfußlauf) wird vor allem von den Sprintern genutzt und ist eigentlich der ganz natürliche Laufstil, wenn wir barfuß laufen. Der Aufprall erfolgt im Bereich des Großzehenballens, es folgt eine kurzfristige Aufsetzbewegung des Mittelfußes bis zur Ferse und schließlich wieder das Abdrücken über den Großzehenballen.

"Entspannung ist der Schlüssel zu einem guten Laufstil. Sie müssen lernen, sich während des Laufens zu entspannen und die Arme auf lockere Weise zu bewegen."

Arthur Lydiard, Lauftrainer

Laufen auf dem Mittelfuß

Eine längere Distanz beim Jogging, oder gar einen Langstreckenlauf auf dem Ballen zu absolvieren, wäre sicher zu anstrengend. Außerdem begünstigt der Ballenlauf auch Verletzungen an der Achillessehne und Verspannungen der Muskulatur. Beim anderen Extrem hingegen, dem Fersenlauf, werden Probleme am Bewegungsapparat begünstigt. Eine nahezu ideale Kompromisslösung fürs Jogging ist der so genannte Mittelfußlauf. Hierbei wird die gesamte Sohlenfläche auf den Boden aufgesetzt. Mit nicht zu steilem Winkel tippen Sie den Boden eigentlich nur kurz außen über die Ferse und rollen dann weich ab. Genauso, als würden Sie barfuß laufen.

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