Pilates: Gut für die Fitness, oder doch gefährlich?

Pilates ist ein populäres und beliebtes Fitness Training, das den ganzen Körper schulen soll. Doch immer mehr Orthopäden warnen vor gesundheitlichen Schäden dieser Sportart. Nach Meinung vieler Mediziner ist Pilates keineswegs das ideale Training für Fitness und Gesundheit. Fit Appeal hat nachgefragt…

Das von dem Deutschen Joseph Hubert Pilates in den 60er Jahren entwickelte Fitness Programm für den ganzen Körper hat sich in den letzten Jahren als fester Bestandteil vieler Fitness Studios etabliert. In seinen vielen angebotenen Varianten, wie Gravity-Pilates, Yogilates, Power-Pilates oder einfach nur Pilates ist dieses Fitness Training vor allem bei Frauen sehr bleibt. Nicht zuletzt auch deshalb, weil viele Promis es betreiben. In letzter Zeit gab es jedoch immer wieder warnende Stimmen von Orthopäden, die häufige Nackenbeschwerden, überstrapazierte Wirbelgelenke und Bandscheiben bei den Aktiven dieser Sportart beobachtet haben.

Alle Übungen, ob auf der Matte oder traditionell an einem der Geräte, zielen vorwiegend auf die Körpermitte ab. In der Pilatessprache: das „Powerhouse“. In diesem Zentrum laufen Muskeln zusammen, die der moderne, zivilisierte Mensch normalerweise vernachlässigt und eben mehr oder weniger verkümmern lässt. Die bekannten Folgen davon können sich in gekrümmter Haltung, Verspannungen und chronischen Schmerzen äußern. „Ein sinnvoll kombiniertes Fitness Training, bestehend aus Krafttraining, Dehnübungen und Koordinationsschulung spricht diese vernachlässigten Muskelgruppen an und kann so eine korrekte und gesunde Haltung herbeiführen!“ meint FitAppeal-Experte und Sportwissenschaftler Oliver Andres. Aus diesem Grund findet Pilates nicht nur in der Fitness Szene, sondern auch bei Reha-Maßnahmen immer mehr Anhänger.

Das Know How macht’s

Warum soll dieser Sport nun gefährlich sein? „Wie bei jedem anderen Fitness Training auch, müssen Dosierung und Trainingsziel stimmen!“ sagt Andres. „Wer bereits Probleme mit den Bandscheiben hat, wird diese mit Pilates nicht lösen, sondern eventuell sogar verschlimmern. In solchen Fällen ist es unbedingt nötig, dass der Patient durch systematische Krankengymnastik erst einmal in die Lage versetzt wird, Pilates trainieren zu können!“

Erfahrene Fitness Trainer in guten Studios wissen, dass dieses Training alles andere als eine leichte Hausfrauengymnastik, sondern viel mehr ein anspruchsvoller Sport ist. Alle Übungen müssen dem jeweils individuellen Fitness Level des Trainierenden angepasst werden und erfordern eine technisch perfekte Ausführung. Nach einer Analyse von Fit Appeal hapert es vor allem an letzterem! Noch gibt es in Deutschland zu wenige gut bis sehr gut ausgebildete Trainer. Und in vielen großen und stark frequentierten Fitness Studios wird dieser Sport á la Aerobic in zu großen Gruppen trainiert. Das macht eine individuelle Betreuung so gut wie unmöglich.

So bringen Sie Ihre Fitness mit Piltes auf Vordermann

• Einsteigern empfehlen wir unbedingt einen Kurs in einem auf Pilates spezialisierten Studio, das einen geschulten Trainer zur Verfügung stellt
• Sein Sie ruhig etwas skeptisch, wenn in zu großen Gruppen von 20 bis über 30 Leuten trainiert werden soll, nach animierender Aerobic-Manier, ggf. noch zu lauter Musik und schnellen Rhythmen. Das entspricht nicht unbedingt der traditionellen Methode von Hubert Pilates. Die „Vorturner“ (meist nur mäßig ausgebildete Trainer) können dabei unmöglich auf individuelle Einzelfälle Rücksicht nehmen. Hier können sich Fehler einschleichen, die zu gesundheitlichen Problemen führen können.
• Einen guten Pilates-Kurs erkennen Sie zum Beispiel daran, dass besonders an Geräten eine ausführliche Anleitung erfolgt. Gute Fitness Trainer führen Sie Schrit für Schritt durch die Übung. Die Gruppen sollten sich auf maximal zehn Teilnehmer beschränken. Haben Sie keine Scheu, den Fitness Trainer oder die Trainerin nach der Ausbildung zu befragen. Der deutsche Pilates-Verband ( >>> ) gibt Ihnen dann gerne Auskunft, was sich dahinter verbirgt.

 

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