Kalorien und ungesunde ErnährungFoto: stock.xchng

Kalorien: Ein Messwert, der in die Irre führt!

Kalorien – Wie man sie spart, wie viel man davon zu sich nehmen darf, wie viel von ihnen wo drin sind… und überhaupt, das Wort Kalorien ist im Sprachgebrauch der westlichen Industrienationen fest verankert und ein Synonym für falsche Ernährung, Übergewicht und alles, was mit der schlanken Linie irgendwie zu tun hat.

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Wer abnehmen will, verzichtet normalerweise erstmal auf Schokolade, Eis und andere Leckereien. Denn das sind ja schließlich „Kalorienbomben“. Kalorien sind für all diejenigen zu einem Dogma geworden, die sich Gedanken über ihre Figur sowie ihre Ernährung machen und ernsthaft mit dem Thema „Abnehmen“ beschäftigen. Wer sich jedoch detaillierter mit dem Thema „Kalorien“ beschäftigt, erkennt sehr schnell dass deren Bedeutung für eine gesunde und ausgewogene Ernährung viel geringer ist, als man allgemein vermutet.

Wie viele Menschen mögen es wohl sein, die sich seit Jahrzehnten mit dem Zählen von Kalorien „quälen“. Vor allem Frauen sind darin wahre Meister. So soll es Damen geben, die fast alle Kalorien-Tabellen auswendig können. Beim Einkaufen nennen sie einem die Gesamtzahl an Kalorien des Wageninhalts in perfekter Wetten-Dass-Manier und wenn sie mal irgendwo beim Essen sind, bestechen sie durch das nahezu exakte Feststellen aller Kalorien einer jeden Portion. Fragt man die „Kalorienprofis“ aber mal etwas detaillierter über diesen „magischen“ Begriff bzw. hinterfragt man das ganze Thema Ernährung, dann, ja dann herrscht plötzlich große Verunsicherung.

Was sind eigentlich Kalorien?

Kaum einer weiß, was es mit dem magischen Dogma bei der Ernährung eigentlich auf sich hat. Kalorien sind nicht mehr und nicht weniger, als der physikalische Messwert von Energie. Den Energiewert von Benzin kann man übrigens auch in Kalorien messen. Um diese ganze Wichtigtuerei mit diesem Wert vollends ab absurdum zu führen, sollten Sie sich einmal vor Augen halten, wie man den Gehalt an Kalorien von Nahrungsmitteln eigentlich bestimmt:

Kalorien sind ein Messwert für Energie
Kalorien sind ein Messwert für Energie
©stock.xchng

Man nimmt eine „Berthelotsche Bombe“, einen Edelstahlzylinder und gibt eine bestimmte Menge eines Nahrungsmittels hinein und presst es zusammen. Anschließend wird die gepresste Masse verbrannt, was zur Folge hat, dass sich der Edelstahlzylinder, der während der ganzen Prozedur in einem Wasserbad verweilt, erwärmt. Er gibt die Wärme schließlich an das Wasser ab. Eine Kilokalorie ist der physikalische Wert für die Menge an Energie, die notwendig ist, um einen Liter Wasser von 14,5 auf 15,5 Grad zu erwärmen. Damit nun der exakte Brennwert errechnet werden kann, ermitteln Wissenschaftler die entsprechende Menge Kot und Urin, die dann ebenfalls auf dieselbe Art und Weise verbrannt wird. Man macht das, um praktisch die Restmenge der Nahrungsbestandteile zu erhalten, die der Körper über die Ernährung nicht aufgenommen hat.

Dieser zweite Wert wird dann vom ersten abgezogen und schon hat man den vermeintlichen Brennwert in Kalorien eines Nahrungsmittels. Wenn Sie sich nun einmal mit den ungeheuer komplexen Stoffwechselvorgängen im menschlichen Stoffwechsel vertraut machen, werden Sie sehr schnell feststellen, dass die „Verbrennung“, besser gesagt, die Nahrungsverarbeitung im Körper herzlich wenig mit den gerade beschriebenen physikalischen Vorgängen unter Laborbedingungen zu tun hat. Viel zu viele Einflussfaktoren, wie etwa die individuelle Stoffwechselgeschwindigkeit oder die Kombination und Menge der aufgenommenen Ernährung, beeinflussen deren tatsächliche Verwertung.

In die Irre geführt

Genauso irreführend sind Daten, die den Verbrauch an Kalorien von bestimmten Tätigkeiten anzeigen wollen. Sie kennen sicher auch solche Angaben, dass man beispielsweise bei einer Stunde Radfahren 400 Kalorien, bei einer Stunde Jogging aber 800 Kalorien verbraucht. Solche Angaben führen nur zu falschen Schlüssen, denn Faktoren, wie die individuelle Kondition, das Tempo und die Pulsfrequenz bestimmen letztendlich den Grad der Anstrengung, was dann wiederum einen Anhaltspunkt geben kann, wie viel Energie dafür verbraucht wird.

So verbraucht ein durchtrainierter Hochleistungssportler bei leichten Tätigkeiten wie Rasenmähen, Geschirrspülen oder auch bei Radfahren natürlich sehr viel weniger Energie als ein völlig untrainierter. Der Sportler arbeitet viel ökonomischer und spart dabei Energie ein. Wenn Sie beispielsweise untrainiert sind und auf einem Fahrradergometer neben einem Radprofi eine halbe Stunde mit derselben Übersetzung und demselben Tempo strampeln, werden Sie wahrscheinlich nach dieser Zeit ziemlich fertig, verschwitzt und müde sein. Während der Profi locker vom Rad steigt. Das Zählgerät für die Kalorien auf beiden Ergometern zeigen aber dieselbe verbrauchte Energie an. Es ist Ihnen doch wohl klar, dass der Körper des Radprofis diese Leistung vollkommen anders verarbeitet hat, als Ihrer? Erkennen Sie jetzt, dass es mit diesen berühmt-berüchtigten Kalorien in der Ernährung überhaupt nicht so weit her ist?

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